Chronik des SV Kranzberg
Mit dem Aufbau des Sport nach dem Krieg wurden auch bei der Kranzberger Jugend neue Interessen wach. Vielen hatte das Schicksal die Heimat geraubt und hier in Kranzberg eine neue finden lassen. Dass damals viel von Sport gesprochen wurde, verdanken wir der Jugend, die auf Straßen und Hofanlagen Fußball spielte. Andere suchten Anschluss in Nachbarvereinen, da bei uns noch keine Möglichkeiten geboten war. Im Oktober 1948 wurden bereits Fußballspiele der Einheimischen und Neubürger am Herzog und in Ast durchgeführt. Das Interesse wurde von Tag zu Tag größer und es kam nicht mehr von ungefähr, dass man das Schäffler-Grundstück, das von Weidengestrüpp überwuchert und von Kiesgruben durchzogen war, als zu einem Fußballplatz ausbaufähig betrachtete. Bürgermeister Andreas Happ, Helmut Vierthaler, A. Brückl und Georg Schäffl gingen zum Besitzer und schlossen einen Pachtvertrag ab. Schon am 9. Oktober 1948 startete der erste Arbeitsansatz. Anfangs war die Begeisterung groß und mit Hand- und Fuhrdienst sollten nach Berechnungen ca. 1000 – 1200 m⊃2; Erdreich bewegt werden.
Nachdem am 19. Oktober 1948 die vorläufige Gründung des Sportverein stattfand, wurde am 5. November 1948 im Gasthaus Metzgerwirt die Gründungsversammlung mit Wahl der Vorstandschaft durchgeführt, an der etwa 60 Personen teilnahmen und die Andreas Kieslinger zum 1. Vorstand und Georg Schäffl zum 2. Vorstand wählten. Der Verein nahm einen mächtigen Aufschwung; er wurde durch verschiedene Veranstaltungen, Feste, Theateraufführungen, Ausflüge und vor allem durch den Fußballbetrieb immer populärer und über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
1958 nach Ablauf des Pachtvertrages, konnte die Gemeinde Kranzberg auf Initiative von Bürgermeister Korbinian Eisen und Vorstand Richard Wildgruber den Sportplatz käuflich erwerben. Ein reibungsloser Ablauf der Sportveranstaltungen war somit gesichert. Am 2. und 3. August 1958 feierte der SVK seinen 10. Geburtstag. Ein reichhaltiges und geziemendes Programm erfreute Mitglieder und Gäste gleichfalls. Nachdem die ersten 10 Jahre große Erfolge für den jungen Verein brachte, konnte man auf ein erfolgreiche Zukunft hoffen. Leider war dem nicht so. Der sportliche Erfolg blieb aus und 1960 mußte die 1. Fußballmannschaft die B-Klasse verlassen. In der Saison 1960/61 scheiterte man in Entscheidungsspielen in Hallbergmoos und Zolling am Wiederaufstieg und man rutschte im Laufe der Jahre bis auf den letzten Platz der C-Klasse ab. Trotz des sportlichen Rückschlages hat aber der SVK immer wieder die Zusammengehörigkeit der Mitglieder und die Freundschaft zu Nachbarvereinen gepflegt und durch verschiedene Veranstaltungen wie Tanzabende, Sylvester- und Faschingsbälle, Weihnachtsfeiern und regelmäßige Turniere gefördert.
Im Juni 1965 war es dann die Amper, die dem SVK viel Arbeit brachte. Nach tagelangen Regenfällen stieg sie über die Ufer und überschwemmte den Sportplatz mit Schlamm und Sand. Viele freiwillige Helfer opferten ihre Freizeit, um den Sportplatz wieder in einen bespielbaren Zustand zu bringen. Noch ein Ereignis prägte dieses Jahr: Am 16. Oktober 1965 wurde die Damenturnabteilung ins Leben gerufen. 2. Vorstand Josef Koch war dazu die treibende Kraft. Diese Abteilung fand weit über die Gemeindegrenzen hinaus Beachtung und erfreut sich noch heute eines sehr regen Zuspruchs.
Im Jahr 1966, genau am 20. Februar 1966, veranstaltete der SVK zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte einen Faschingszug, der ein sehr großes Publikumsinteresse fand und traditionell bis 1980 alle Jahre stattfand.
1966 wurde von JL Ernst Heild wieder eine Fußballjugendmannschaft auf die Beine gestellt. Nach langer Pause wurde wieder ein Seefest aufgezogen, um die Vereinskasse aufzubessern.
Anfang 1967 wurde dann in Gemeinschaftsarbeit im Vereinslokal Metzgerwirt ein Umkleideraum mit Duschen ausgebaut. Besonderen Dank schuldet der SVK dem Herbergsvater Simon Kohlmeier, der den Raum zur Verfügung stellte und auch das notwendige Material bezahlte.
Am 24./25 Feburar 1968 war wieder eine Faschingsgaudi angesagt, die dem Verein viele Sympathien brachte. Am 8. März 1968 trafen sich die Herren des SVK um eine Herrenturnriege zu gründen. Mit der Leitung wurde Richard Wildgruber beauftragt, die Turnstunden leitete Anton Fischer. Im selben Jahr wurde eine Fußballschülermannschaft zum Spielbetrieb angemeldet. Damit war endlich wieder ein Unterbau vorhanden, um einen erfolgversprechenden Aufbau aller Mannschaften zu gewährleisten. Am 30. November 1968 feierte der Sportverein Kranzberg sein 20-jähriges Bestehen im Anschluss an die Generalversammlung mit einem kleinen Programm und verschiedenen Ehrungen.
Das Jahr 1970 begann wieder mit dem weit über die Gemeinde hinaus bekannt gewordenen Faschingszug und Faschingsball. Am 5. März 1970 wurde die Tischtennisabteilung aus der Taufe gehoben, die ein sehr belebendes Element des SVK darstellt. In diesem Jahr galt es dann auch, das wohl bisher größte Projekt des Sportvereins zu entwickeln, den Bau eines eigenen Sportheims mit Umkleideräumen und Duschen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung befürworteten die Anwesenden das Objekt, genehmigten eine Beitragserhöhung und die Eintragung des Sportvereins in das Vereinsregister. Der Verein nennt sich ab sofort „Sportverein Kranzberg e. V.“. Die Vorstandschaft, allen voran 1. Vorstand Richard Wildgruber, konnten nun die Planung und Verwirklichung der Baumaßnahme mit Macht angehen. Am 22. August 1970 wurde dann der erste Spatenstich vorgenommen und an den folgenden Abenden und Samstagen waren zahlreiche Helfer dabei, das Sportheim zu erstellen.
Zum Osterpokalturnier 1971 war der Innenausbau vollendet, am 12. Juni 1971 war die offizielle Einweihungsfeier und der Sportverein konnte stolz auf seine neue Heimat blicken. In das Jahr 1971 fiel auch der Startschuss einer AH-Mannschaft, die bis heute seinen Spielbetrieb fortsetzt und schöne Erfolge errungen hat. 1971 wurden zudem durch den 2. Vorsitzenden Hugo Abel die ersten Kontakte mit der Partnerstadt Dun sur Meuse aufgenommen. Der SVK war damit der erste Ortsverein, der die geknüpfte Bande aus den offiziellen in sportliche Bereiche ausdehnte und diese in jährlichen Besuchen und Gegenbesuchen fortführte und vertiefte. 1971 erfolgte die Anmeldung einer Wandergruppe des Sportvereins beim Internationalen Volkssportverband.
Am 19. Juli 1972 lud die Vorstandschaft des SVK Herrn Bürgermeister Eisen und die Gemeinderäte ins Sportheim ein, um ihre Vorstellungen und Pläne über die Entwicklung des Sportvereins darzulegen. 1972 war auch das erste Jahr der Bewegung mit unseren Freunden aus Dun sur Meuse, die uns vom 29. April – 1. Mai 1972 besuchten.
Vom 3-5 August 1973 feierte der SVK sein 25 jähriges Gründungsfest, das mit Spielen der Fußballmannschaften begann.
Am 11. November 1973 konnte der Sportverein seinen 1. Internationalen Volkswandertag veranstalten.
Im April 1977 wurde grünes Licht zum Sportzentrumsbau geeben. Der erste Spantenstich wurde getan, tagelange wurde Humus abgetragen und der kiesige Untergrund freigelegt. Der spätere Standort der Tennisplätze wurde aufgefüllt und hochwassersicher gemacht. Ziegelsplitt wurde gebrocen und aufgeschüttet. Die Randsteine für die Laufbahn, Kugelstoß- und Weitsprunganlage wurden gesetzt. Im August 1977 trate dann große Probleme auf, die den Fortgang der Arbeiten stoppten. Die Gemeinde entließ den bisherigen Bauführer, da bei einer Überprüfung gravierende Planungsfehler auftachten. So z. B. entsprachen Teile der Anlage nicht den DIN-Vorschriften des BLSV. Die bisher geleistete Arbeit war zum Teil zwecklos. Es war gut, dass der Winter kam und sich die aufgebrachten Gemüter beruhigen konnten. Außerdem hatte man nun Zeit um die Probleme neu zu überdenken und um neu zu planen.
Immerhin konnte die Tennisabteilung bereis am 10. Juni 1978 und 11. Juni 1978 mit einem Jugend- und Seniorenturnier den Spielbetrieb auf den neuen Plätzen aufnehmen. Anfang 1979 meldete die Tennisabteilung eine Herrenmannschaft zur Punktrunde an.
Das Jahr 1980 begann mit einer großen Inventur des SVK Vermögens. Der Endspurt im Sportzentrumbau wurde gestartet und die Vorbereitungen für das Vereinsjubiläum aufgenommen. Auf sportlichem Gebiet ist der Aufstieg der 1. Fußballmannschaft nach 23 Jahren C-Klasse in die B-Klasse zu erwähnen, der am 11. Juni 1983 entsprechend gefeiert wurde. Dem folgte der Aufstieg in die A- Klasse am 21. Juni 1985.
Das Vereinsjahr 1986 wurd emit dem traditionellen Schafkopfrennen eröffnet. Bei der Generalversammlung wird Richard Wildgruber aufgrund seiner hervorragenden Verdienste für den SVK zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Das Amperfest wird vom 28. Mai – 1. Juni 1986 veranstaltet.
Der Sportheimbau geht in die zweite und entscheidende Phase. Das alte Sportheim wird, bis auf einige Tragmauern, herausgerissen, ein neuer Eingang, Damen und Herrentoiletten, Gastraum, Küche und Abstellraum werden gemauert, Heizung, Lüftung, Strom und Wasser neu verlegt und der Innenausbau mit Keramikboden und Holzdecke vollendet. Im November 1986 konnte man den Einzug in ein schmuckes Sportheim feiern.
Als sensationell muss man den neuerlichen Aufstieg, den dritten in vier Jahren, der 1. Fußballmannschaft in die Bezirksliga bezeichnen. Entsprechend wurde am 19. Juni 1987 im Rahmen des Amperfests gefeiert.
Die Tennisabteilung veranstaltete am 17. Oktober 1987 im Sportheim mit großem Erfolg ein Weinfest.
Am 11. Oktober 1987 wurde der jüngste Spross des SVK geboren, die Ski Abteilung. Sie bietet den Mitgliedern Skigymnastik, Skikurse, Trickskifahren und Skiausflüge an.